RPG-Atelier-Spieledatenbank
Die Spieledatenbank von RPG-Atelier.net ist neben der Datenbank des RPG-Maker-Quartiers das älteste, noch bestehende deutschsprachige Verzeichnis von Maker-Spielen. Auch wenn aus rechtlichen Gründen ab 2010 dort keine Downloads zu Spielen mehr angeboten wurden, war sie bis zur Gründung des RMArchivs die größte deutschsprachige Datenbank von Maker-Spielen.
Im Gegensatz zu vergleichbaren Verzeichnissen anderer deutscher Webseiten war die Spieledatenbank des Ateliers von Anfang an systematisch strukturiert und sehr viel stärker redaktionell betreut. Sie hat bis heute auch vergleichsweise hohe Anforderungen an die dort gelisteten Spiele.
Geschichte
Der Vorläufer der heutigen Datenbank des Ateliers war die ab Sommer 2000 aufgebaute Spielesektion von RPGMaker2k.de, wie das Atelier in seinen ersten Tagen hieß. Dabei handelte es sich jedoch noch um keine wirkliche Datenbank, sondern eher eine händisch gepflegte Liste. Im Sommer 2002 - RPGMaker2k.de war inzwischen in RPG-Maker.com umbenannt worden - wurde die Seite optisch und technisch komplett erneuert. Sie erhielt das bis heute prägende silber-weiße Design und auch die Spieledatenbank in ihrer heutigen Form wurde eingeführt.
Im Gegensatz zu den eher chaotischen Spielesektionen von Quartier und RPGMaker2000.de war die neue Datenbank des Ateliers von Anfang an systematisch aufgebaut und strukturiert. Jedes eingetragene Spiel erhielt eine feste ID und eine eigene Unterseite, die dadurch auch zuverlässig verlinkt werden kann. Auf der Seite zum jeweiligen Spiel finden sich eine Kurzzusammenfassung, Screenshots, Informationen zum Entwickler, der verwendeten Maker-Version, der Spielversion, dem Stand der Entwicklung, dem Genre, der Sprache sowie eventuelle Links zu Vorstellungsthreads und Webseiten und das Datum, an dem das Spiel eingetragen wurde. Bis 2010 konnten die Spiele dort auch direkt heruntergeladen werden. Besonders gute Spiele werden mit einem Silber- oder Goldstern ausgezeichnet. Die Spieledatenbank lässt sich mittels Suchbegriffen oder spezieller Kategorien (Demos/Vollversion, Genre, Sprache, etc) durchsuchen.
2003 wurde kurzzeitig eine kleine Bezahlung für das Herunterladen einiger ausgewählter Spiele verlangt. Dies war ausschließlich bei qualitativ hochwertigen Vollversionen der Fall, deren Entwickler dem explizit zustimmen mussten und auch einen Anteil an der Gebühr erhielten. Hintergrund waren massive Kosten für Traffic und Server, die die Betreiber des Ateliers aus eigener Tasche zahlen mussten. Dies führte zu einer Empörungswelle in anderen Communities, die noch verstärkt wurde, als versehentlich einige Spiele, wie etwa A Gate into Eternity, ohne Wissen ihrer Entwickler ebenfalls als bezahlte Downloads geführt wurden. Nach einiger Zeit wurde die Gebühr wieder abgeschafft.
2009 bekam eine Partnerseite des Ateliers, das Kamikaze-Netzwerk, rechtliche Probleme wegen dort gehosteten Spielen, die Rips und geschützte Musik enthielten. Das Kamikaze-Netzwerk nahm daraufhin seine Spieledatenbank offline. Da das Atelier nun auch fürchtete Opfer von Abmahnungen zu werden, wurden kurzerhand sämtliche dort angebotene Downloads aus der Spieledatenbank entfernt. Als einzige „der großen Drei“ deutschen Maker-Communities wurden Maker-Spiele nur noch vom Quarter direkt zum Download angeboten. Das Quartier begann zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits eindeutige Verfallserscheinungen zu zeigen und wurde nur noch sporadisch aktualisiert.
Kurz daraufhin startete Davias mit der Community-Spieledatenbank ein inzwischen aufgegebenes Projekt, das versuchte diese Lücke zumindest teilweise zu schließen. Seit 2016 gibt es mit dem RMArchiv ein neues Projekt zur systematischen Archivierung von Maker-Spielen.
Bis auf eine extrem kleine Zahl an geprüften Ausnahmen (wie etwa Sternenkind-Saga) gibt es heute keine Downloads mehr in der Datenbank des Ateliers.
Anforderungen an Spiele
Die Datenbank des Ateliers besitzt vergleichsweise hohe Anforderungen an die dort gelisteten Spiele. Neben allgemeinen Ansprüchen an die Qualität des Spiels gibt es noch weitere Kriterien. So darf das Spiel keine pornografischen oder gewaltverherrlichenden Inhalte haben. Wiederholt wurden Spiele wegen Nacktszenen oder intensiven Gewaltinhalten abgelehnt. Die Verbreitung des Spiel darf auch „nicht gegen das Urhebergesetz verstoßen“ - was defacto Fangames ausschließt. Zumindest vor der Umstrukturierung von 2010 fanden jedoch viele Fangames ihren Weg in die Datenbank.
Im Laufe der Jahre wurde die Datenbank immer wieder „bereinigt“ und Spiele, die dem Qualitätsanspruch nicht genügten entfernt.