Benutzer:Maturion/Studie

Aus Makerpendium.de

Das Verlorengehen von Maker-Spielen ist ein Problem, unter dem die Maker-Szene schon seit ihren Anfangszeiten leidet, wenngleich lange wenig Bewusstsein für dieses Problem herrschte.

Im deutschsprachigen Raum massiv zugespitzt hat sich die Lage ab 2009/10, als mit RPG Architects und RPG-Atelier zwei der ältesten deutschsprachigen Communities aufhörten, direkte Downloads von Maker-Spielen anzubieten.

Ausmaß

Das Makerpendium-Team hat Anfang 2020 das Ausmaß des Problems untersucht. Dabei wurden archivierte, frühe Versionen von RPGMaker2000.de und RPGMaker2k.de unter die Lupe genommen und deren Spieledatenbank untersucht. Im Fokus dieser Untersuchhung standen dabei Projekte, die zwischen 2000 und 2003 enstanden. Die Ergebnisse waren ernüchternd: Etwa die Hälfte aller damals direkt von diesen Maker-Communities gehosteten Spiele war über keine allgemein bekannte Quelle (RMArchiv, Community-Spieledatenbank, Internet Archive) mehr auffindbar. Hierbei sei angemerkt, dass beide Seiten auch eine Qualitätskontrolle vornahmen, bei der viele Projekte abgelehnt wurden, und zudem viele Entwickler ihr Spiel auch gar nicht erst dort einreichten.

Primär betroffene Projekte

Primär bedroht sind vor allem weniger bekannte Projekte. Die Gefahr, dass Spiele dauerhaft verloren gehen, steigt zudem mit deren Alter. Je kleiner die Communities sind, in denen das Spiel vorgestellt wurde,

Projekte mit hohem Bekanntheitsgrad sind hingegen eher selten davon bedroht, dauerhaft verloren zu gehen

Noch größer wird das Problem, wenn die Verfügbarkeit alter Versionen miteinbezogen wird. Selbst im Falle der bekanntesten Makerspiele sind alte Versionen in der Regel nur teilweise oder gar nicht mehr verfügbar. Betrachtet man Makerspiele aus kulturhistorischer Perspektive stellt auch das ein ernstzunehmendes Problem dar.

Ursachen

Das langfristig gesicherte Hosten größerer Dateien im Internet ist seit jeher ein ungelöstes Problem. Webseiten im Internet besitzen meist nur eine kurze Lebenszeit, besonders wenn es sich bei ihnen um kleine, private Projekte handelt. Aber auch kostenlose Hostinganbieter oder Filehoster verbreitet. Die meisten dieser Anbieter gingen nach einigen Jahren mitsamt aller Kundendaten vom Netz; andere löschen Nutzerkonten nach einer gewissen Inaktivität, was für Dateien, die nicht mehr aktiv von ihren Autoren betreut werden, ebenfalls meistens die Löschung bedeutete.

Auch das Hosten bei großen Maker-Webseiten